Konzert November 2014


Gioachino Rossini
Ouvertüre zu »Il barbiere di Siviglia« (1816)

Wolfgang Amadeus Mozart
aus »Le Nozze di Figaro« (1786)

Nr.    3 – Kavatine (Figaro)
Nr.    9 – Arie (Figaro)
Nr. 17 – Rezitativ und Arie (Graf Almaviva)
Nr. 26 – Rezitativ und Arie (Figaro)

Bariton Andreas Beinhauer

Friedrich Robert Volkmann
Sinfonie Nr. 1 d-moll,  op. 44

Allegro patetico
Andante
Scherzo: Allegro non troppo, Meno mosso, quasi Andantino
Finale: Allegro molto

 


Pressestimmen

SWP | Graf Almaviva mit Gipsarm

Mozart-Arien, eine Ouvertüre Rossinis und eine Sinfonie Friedrich Robert Volkmanns. Damit begeisterte der Orchesterverein sein Publikum.

VERENA WESTPHAL |

Mit einem großartigen Solisten und einem sinfonischen Werk von Friedrich Robert Volkmann stellte Dirigent Michael Eberhardt mit dem Orchesterverein Ulm/Neu-Ulm ein interessantes Programm zusammen und begeisterte das Publikum im gut besuchten Kornhaus.

Das Liebhaberorchester, das sich an anspruchsvolle Stücke wagt und das die Bläser aus eigenen Reihen stellt, eröffnete das Konzert mit Gioachino Rossinis Ouvertüre zu „Il Barbiere di Siviglia“, die nach kleinen anfänglichen Unebenheiten richtig in Fahrt kam und zur gelungenen Einstimmung für Rezitative und Arien aus „Le Nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart wurde.

Mit Charme und großer Stimme gestaltete der Bariton Andreas Beinhauer die Cavatina aus dem Figaro. Seine Bühnenpräsenz und stimmliche Ausdruckskraft waren beeindruckend. Obwohl er den rechten Arm im Gips trug, war sein Vortrag voller Lebendigkeit und musikalischer Freude, dramatisch im Gestus gestaltete er die Partie des Grafen Almaviva, und als Zugabe sang er nochmal die berühmte Aria Nr. 9 „Non piu andrai“. Riesenapplaus und Blumen für einen sehr gelungenen Auftritt.

Mit der ersten Sinfonie von Friedrich Robert Volkmann(1815-1883) in d-Moll gelang es Michael Eberhardt, ein eher unbekanntes Werk ans Licht zu holen. Er entwarf mit seinen Musikern ein spätromantisches, kraftvolles musikalisches Bild. Volkmann, ein Zeitgenosse von Robert Schumann und Johannes Brahms gilt eher als konservativer Künstler. So erinnerte gleich das erste rhythmische Motiv im ersten Satz Allegro patetico fast plagiathaft an Beethoven. Das wirkte etwas plump und endete in einem übermäßig massiven Schluss. Im zweiten Satz konnte der Zuhörer ein bisschen aufatmen, auf feinen Streicherpizzicati gelangen große Bläsersoli und das Scherzo hatte einen schönen musikalischen Fluss.

Das Finale erschien sehr bläserlastig, die lyrischen Motive kamen nicht mehr recht durch und es entstand ein rhythmisch furioses Drama. Konzertmeister Stefan Hatvani führte die Streicher souverän auch durch komplizierte Fugen, und es gab viel Applaus und eine Zugabe für ein gelungenes Konzert.

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