Konzert Mai 2015


Gustav Holst
A Somerset Rhapsody, op. 21 (1907)

Sergei Kussewizki
Kontrabasskonzert fis-moll, op.3 (1902)
orchestriert von Wolfgang Meyer-Tormin
Kontrabass Philipp Miller

Hubert Parry
Sinfonie Nr. 3 C-Dur,  »The English«

 


Pressestimmen

SWP | Orchesterverein: Very british und mit Kontrabass

Ist der Kontrabass ein klassisches Soloinstrument?

SIBYLLE SCHÄFER |

Eine Frage, die trotz mittlerweile gewachsener Literatur für dieses „unförmige“ Instrument immer wieder auftaucht, schließlich haben die alten Meister vom Schlage eines Mozart oder Beethoven das Kontrabass-Repertoire nicht mit einem Solostück bedacht. Und so stand das Kontrabasskonzert in fis-Moll von Sergei Kussewizki buchstäblich im Zentrum eines Konzerts mit dem Sinfonieorchester des Orchestervereins Ulm/Neu-Ulm, der am Samstagabend zu einem stimmungsvollen Programm ins Kornhaus geladen hatte.

Zu Beginn aber ertönte mit Gustav Holsts „A Somerset Rhapsody“ ein Zeitgenosse der Spätromantik. Die fragile Zartheit der Streicher umschmeichelte trefflich die ruhende Klarheit der Bläser, Melodien überlagerten sich harmonisch, Dramatik hielt Einzug – mit spürbarem Ausdruckswillen gestalteten die Instrumentalisten die von Holst verarbeiteten britischen Volkslieder. Dann: Kussewizkis Kontrabasskonzert. Philipp Miller, der junge Solist aus Polen, betrat die Bühne und machte gleich mit dem pathetisch-dramatischen Auftakt im Allegro klar: Auch dieses Instrument kann tiefsinnige Poesie ebenso wie Kraft und Dynamik. Miller lebte die emotionalen Gegensätze des Konzerts auf seinem Instrument lustvoll und technisch souverän aus. Heftiger Applaus war sein Lohn, auf den er mit einer starken Solo-Einlage als Zugabe antwortete.

Nach der Pause begaben sich der Orchesterverein und sein Dirigent Michael Eberhardt noch einmal auf die Insel. Die 3. Sinfonie „The English“ von Hubert Parry erfüllte den Kornhaussaal. „Very british“, wie der Titel vermuten lässt, ist diese Musik zwar nicht gerade, Parrys große Vorbilder Brahms und Mendelssohn blitzen allenthalben durch, aber das tut der Schönheit des Werkes keinen Abbruch. Auch die tolle Zugabe, Arthur Sullivans „The Lost Chord“ war nochmals „Made in UK“. Kein Zweifel, dieses Konzert verdient das Prädikat: Very good, indeed!

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