Konzert November 2016


Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Nr. 32

Carl Heinrich Reinecke  (1824-1910)
Harfenkonzert op 182

Franz Schubert
Sinfonie Nr.  6  C-Dur D. 58

 


Pressestimmen

SWP | Geschmackvolles Programm des Sinfonieorchesters des Orchestervereins Ulm/Neu-Ulm

Burkhard Schäfer |

Nahezu ausverkauft war das Kornhaus beim spätherbstlichen Sinfoniekonzert am Sonntagabend, zu dem das Sinfonieorchester des Orchestervereins Ulm/Neu-Ulm und sein Dirigent Michael Eberhardt geladen hatten. Die Musiker hatten ein ebenso delikates wie reichhaltiges Drei-Gänge-Menü auf die klingende Programm-„Karte“ gesetzt, das sie ihrem Publikum mit viel Geschmack und klanglicher Raffinesse kredenzten.

Die „Vorspeise“ kam aus Salzburg. Die  Sinfonie Nr. 32 in G-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart eignet sich schon allein deshalb hervorragend als „Hors d‘œuvre“, weil der Komponist das im Jahr 1779 entstandene Werk, dessen drei Sätze attacca aufeinander folgen, vermutlich als Ouvertüre einer Oper konzipiert hat. Seinen Zweck erfüllte das brillante Werk im Kornhaus dabei aufs Beste: Es regte an und machte Appetit auf mehr.

Und es gab mehr: als Hauptgang einen Ohrenschmaus aus deutschen Landen, kreiert von Carl Reinecke. Sein Konzert für Harfe und Orchester in c-Moll, op. 182, zählt zum Besten, was auf diesem Gebiet geschaffen wurde. Den klingenden Beweis dafür erbrachte Miriam Ruf, die das hoch dramatische, streckenweise regelrecht düstere Moll-Werk als Solistin wunderherrlich in Szene  setzte und dabei von den Musikern kongenial unterstützt wurde. Allenfalls wurde die Harfe hier und da ein wenig zugedeckt vom (allzu) satten Orchesterklang, was dem Genuss aber keinen Abbruch tat.

Lang anhaltender Applaus

Herrlich auch die innige Wechselrede von Harfe und Horn zu Beginn des schwelgerischen Adagio-Satzes, der man stundenlang  hätte lauschen mögen, oder die markanten Bläserkaskaden im Finalsatz. Hoch verdienter lang anhaltender Applaus zur Pause für eine begnadete Harfenistin und einen hervorragend disponierten Klangkörper.

In der zweiten Hälfte stand mit Franz Schubert zum Dessert wieder etwas sehr Österreichisches auf dem Programm. Seine „kleine“ C-Dur-Sinfonie, D 589, hat er mit gerade einmal 20 Jahren geschrieben. Kein Wunder also, dass das Werk bei aller Reife und Eigenständigkeit des Frühvollendeten viele Einflüsse zeigt: Im heiteren Andante-Satz lässt Joseph Haydn herzlich grüßen und im abschließenden Allegro Moderato ist die Handschrift Gioachino Rossinis klar zu erkennen.

Auch diesen Menü-Punkt servierte das Sinfonieorchester mit Bravour. Riesen-Applaus – und weil die Zuhörer noch nicht satt waren, gab es mit Beethovens Triumphmarsch in C-Dur noch  ein gepfeffertes Zugaben-Schmankerl auf die Ohren.

Share This: